Zielfindung

Es ist wichtig, nicht nur das wahrzunehmen, was wir uns wünschen und planen, sondern auch das, was wir wirklich innerlich empfinden. Der natürliche Rhythmus der Seele – Geist – Körper – Einheit lässt sich nicht auf Dauer überlisten. In diesem Entwicklungsprozess gilt es, nicht nur die „normalen“, sondern auch die natürlichen Bedingungen des Lebens zu klären.

Es ist wichtig die geschlechtsspezifischen Lebensbedingungen im jeweils individuellen sozialen Rahmen zu erkennen. So können wir die persönliche Perspektive für eine befriedigende und erfüllte Zukunft entwickeln.

Ziel ist es zunächst neue Gesichtspunkte wahrzunehmen und andere Standpunkte zu finden, und dies in den eigenen Alltag zu integrieren. Keine Strategie ist an sich gut oder schlecht. Gut oder schlecht sind die individuellen Ziele und die Absicht, mit der sie erreicht werden sollen.

 

 

 

 

Passt das Ziel nicht, lohnt sich auch der Weg dorthin nicht!

 

 

Unsere Träume können wir erst dann verwirklichen, wenn wir uns entschließen, einmal daraus zu erwachen.

Josephine Baker

Nur wer sich selbst liebt, kann Liebe geben und mit der von anderen entgegengebrachten Liebe im positiven Sinne umgehen. Sie ist der Schlüssel zu uns selbst, die Basis, uns als Individuum zu akzeptieren, unsere Stärken zu lieben und unsere Schwächen zu integrieren.

Dies ist der Grundstock, um auf andere Menschen zuzugehen, sie zu tolerieren, zu respektieren und mit ihnen ein gemeinsames Leben zu teilen. Die Liebe zu sich selbst ist das Fundament für das eigene Lebensglück. Sicherlich dauert es eine Zeitlang, um eine gesunde Selbstliebe zu entdecken und das individuelle Lebenskonzept zu entwickeln. Frauen haben es auf diesem Gebiet nicht selten schwerer als Männer, da ihre Erziehung darauf gerichtet war, bescheiden zu sein, sich nicht selbst zu loben und nicht die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Zugegeben, es ist nicht einfach, doch die Reise durch das Leben dauert ein Leben lang – und das sind viele, viele Jahre!

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Trenne Dich nie von Deinen Illusionen! Wenn sie verschwunden sind, wirst Du weiter existieren, aber aufgehört haben zu leben.

Mark Twain

 

 

 

Sobald Du Dir vertraust, sobald weißt Du zu leben.

J.W. von Goethe

Noch nie gab es für den Einzelnen so viele Möglichkeiten wie heute, sein Leben eigenverantwortlich zu gestalten. Jugendliche haben Zugang zu Ausbildungsmöglichkeiten und Einblicke in berufliche Perspektiven. Sie haben die Freiheit, eine Partnerschaft einzugehen und eventuell auch eine eigene Familie zu gründen. Dabei wird nicht selten außer Acht gelassen, dass diese Optionen keinen Garantieschein in sich tragen. Verläuft nicht alles wie geplant oder gewünscht, ist dies nicht zwangsläufig unzureichender Arbeitseinsatz oder eigenes Versagen. Krisen und Verluste gehören zum Leben – sie wollen gemeistert sein.

Nicht ausschließlich durch die Erfüllung gesellschaftlicher Normen können wir Zufriedenheit erlangen, sondern unser Ziel sollte sein, uns unser kindliches Vertrauen in unsere eigenen Fähigkeiten und Stärken zu erhalten oder dieses Vertrauen neu zu entdecken.

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Der Mensch kann nicht leben ohne ein dauerndes Vertrauen auf etwas Unzerstörbares in sich.

Franz Kafka

Grundwissen über eine gesunde Lebenshaltung und Sicherheit bei der Zukunftsplanung sind gute Voraussetzungen, um gesunde Lebenskonzepte für ein gelingendes Leben zu entwickeln. Wir haben nur diesen einen Körper, auf den wir hören sollten, dem wir ein liebevoller Partner - eine liebevolle Partnerin sein sollten.

Nicht selten geben Menschen, die aufgrund eines Unfalls oder einer Krankheit ihr Leben neu ordnen müssen, auf die Frage, wie sie es denn bisher mit ihrer Lebensführung gehalten haben, zur Antwort: ganz normal!!

Doch was ist ganz normal? Zumeist wird das als normal empfunden, was alle tun, das Übliche, das Traditionelle, das Alltägliche. Dabei bleibt unbewusst, dass die selbst empfundene Normalität zumeist die unreflektiert übernommene Definition oder tradierte und anerzogene Rolle in der Gesellschaft ist.

Doch diese unbewusste Treue zum Gewohnten kann fatale Folgen haben. Im Hinblick auf unsere Lebensbedingungen ist das Gewohnte, das Normale, nicht unbedingt gleichbedeutend mit dem, was wirklich gut für uns ist. Einige Traditionen und Gewohnheiten sind nicht zuträglich für den Einzelnen oder sogar schädlich.

Es lohnt sich also innezuhalten und zu überlegen, welche der normalen Lebensbedingungen tatsächlich der eigenen Natur und der Natur des Menschen überhaupt entsprechen. Wie lassen sich gesunde Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit in Einklang bringen und welche Kompetenzen braucht der Mensch, um seinen individuellen Lebensrahmen zu finden und zu gestalten?

 

Fantasie heißt nicht, sich etwas auszudenken, es heißt sich aus den Dingen etwas machen.

Thomas Mann

Ein gesundes Leben zu führen, ist eine gute Voraussetzung um glücklich zu werden. Auch wenn im 21. Jahrhundert viele Bedrohungen für die Gesundheit keine Rolle mehr spielen - der normale Alltag ist keinesfalls immer gesund, obwohl das Wunschziel eine gesunde Zukunft ist.

„Leiste was, dann bist Du was“ als Grundmaxime für den Karriereweg bezieht sich immer häufiger auf intellektuelle, nicht auf körperliche Leistung. Sein Leben pragmatisch auf gesellschaftlich angesehene Leistungsziele auszurichten, kann zur Folge haben, dass es dem Körper keinesfalls gut dabei geht. Wird die körperliche Attraktivität dann noch „nachgearbeitet“ durch gezieltes Aufbautraining unterstützt mit synthetischen Nahrungspräparaten, vielleicht auch ein bisschen chirurgischer Korrektur, steigert das vielleicht vorübergehend das Aus- und Ansehen, nicht aber langfristig ein gesundes, harmonisches Leben.

Beginnen Einzelne mit einer vorausschauenden Lebensplanung, so können eventuell die Menschen im Lebensumfeld auch davon profitieren. Lernen Kinder in ihrer Familie einen gesunden Lebensstil, so stellt diese generationenübergreifende Gesundheitspflege eine gute Voraussetzung für ein gesundes Altern der nächsten Generation dar.
Doch das Wunschbild „heile Großfamilie“ ist mehr und mehr eine Utopie. Viele Familien sind Patchwork-Familien und nicht wenige Kinder leben als Einzelkinder bei ihren alleinerziehenden Müttern oder Vätern. Ein Familienleben, das gekennzeichnet ist durch gemeinsame Mahlzeiten, an denen mehrere Generationen teilnehmen, ist inzwischen eher selten.

Das heißt aber nicht, dass unter den veränderten Bedingungen die Voraussetzungen für eine gesunde Lebensgestaltung nicht geschaffen werden könnten. Ergebnisse der biologischen Altersforschung zeigen, dass das Entwicklungspotenzial des menschlichen Körpers eine Lebensspanne von etwa 120 Jahren zulässt. Frühere Tode sind zum Beispiel durch Umweltsituationen (Infektionen, Unfälle) sowie anlagebedingte Erkrankungen oder Alterserscheinungen bedingt, die die Lebenserwartung einschränken. Um tatsächlich 120 Jahre alt zu werden, braucht es vor allem artgerechte Lebensbedingungen, eine angemessene Lebensweise und als Grundlage auch (aber nicht nur) einige die Alterungsprozesse günstig beeinflussende Gene.

 

Menschliches Bewusstsein schließt das Wissen um die eigene Endlichkeit ein. Trotzdem setzen wir uns jedoch selten ganz bewusst damit auseinander, dass nicht nur die Lebenszeit, sondern auch die Lebensmöglichkeiten begrenzt sind.

Zeitpunkte, die eine Erweiterung der Lebensmöglichkeiten darstellen, haben ihre öffentlichen Rituale: Schultüte – Führerschein – Hochzeitsfeier. Sie unterstützen beim einzelnen Menschen in seinem Lebensumfeld eine positive Identität. Im Laufe des weiteren Lebens verlieren aber Wendepunkte ihre positive Note und oft bedeuten sie den Abschied von Optionen, die sich nicht erfüllt haben: keine eigenen Kinder bekommen haben, nicht Geschäftsführer geworden zu sein, zu alt oder zu krank für eine Lebensversicherung zur Kreditabsicherung ... usw. …

 

 

 

Was Du bekrittelst, hast Du verloren.

Marie von Ebner-Eschenbach

Wer spricht aus dem Spiegel, wenn wir unser Spiegelbild wahrnehmen?

Um den eigenen Körper wahrzunehmen, braucht es keinen Spiegel. Fein säuberlich zieht durch den ganzen Körper ein feinstes Netzwerk aus Sensoren, den Rezeptoren des Nervensystems, die der Zentrale im Gehirn stets das Befinden vor Ort melden - unbewusst, damit wir uns jederzeit darauf verlassen können. Kommt es zu Störungen, dann wird Alarm geschlagen – wenn wir uns verbrennen, stoßen, der Magen Probleme hat.

Das Spiegelbild wird vom Bewusstsein bewertet. Nicht der Körper fühlt: die Haare sind zu dünn, die Muskeln zu schlaff, der Bauch zu dick. Das Bild, das wir im Spiegel wahrnehmen, ist nicht nur der Reflex der Scheibe. Es ist das Ergebnis einer Mischung aus bewussten und unbewussten Informationen. Spielen von außen aufgenommene Informationen wie Bilder von idealen Körperformen eine große Rolle, und ist die innere Wahrnehmung schnell zu verunsichern, so wird das Selbstbild verfremdet. Unterstützt die Kritik der Kollegen oder gar der Liebsten dieses äußere Bild, so ist die Verunsicherung perfekt.

Die Körper-Seele-Einheit zu pflegen, ist eine sinnvolle, die Lebensqualität erhaltende Maßnahme – es gibt in diesem Leben für jeden Menschen nur diesen einen Körper mit dieser einen Seele! Die Verantwortung für ihn und das eigene Wohlbefinden liegt zuerst einmal bei jedem selbst. Fachleute, die der Pflege und Erhaltung der Gesundheit dienen, können nur auf Auftrag hin tätig werden. Respektvoller Umgang mit sich selbst ist eine gute Voraussetzung, um auch von anderen respektvoll behandelt zu werden. Sich einem gesellschaftlich definierten Idealbild anzupassen, garantiert keinesfalls eigenes Wohlbefinden.

 

Es muss kein unerfüllbarer Wunschtraum bleiben, das eigene Leben zu planen, es selbst zu bestimmen, eine eigenständige und glückliche Persönlichkeit zu sein und dabei in lebendiger Partnerschaft und Familie zu leben. 

Verantwortungsgefühl für die Partnerschaft und für Kinder sollte nicht zur gegenseitigen Abhängigkeit führen und so die persönliche Entwicklung jedes Einzelnen behindern. Mit der Veränderung der Familienstruktur ändert sich auch die Partnerschaft: Vati bleibt nicht Vati, Mutti bleibt nicht Mutti und die Kinder bleiben nicht ewig Abhängige. Der Abschied von der Elternrolle ist für beide Eltern und auch für die Kinder, die im „Hotel Mama“ wohnen, der Beginn ihrer neuen individuellen kreativen und vielleicht auch gemeinsamen Lebensgestaltung.

Im Zusammenleben mit anderen Menschen – Familie, Freundeskreis – gilt es, bei aller Vertrautheit und Nähe, auch Grenzen zu ziehen. Im Laufe des Lebens bleibt nichts, wie es ist. Die Welt und die Menschen verändern sich. Das alltägliche Leben bedeutet, dass das Einhalten von Verbindlichkeiten und Verpflichtungen, die Familie, Beruf und andere Lebensgestaltungen mit sich bringen, sich in kleinen Schritten verändern. Gemeinsam leben bedeutet auch, Grenzen zu ziehen und diese gegenseitig zu respektieren.

Jedes Neugeborene ist ein Unikat. Selbst eineiige Zwillinge, die identische Erbinformationen haben, entwickeln sich zu eigenständigen Persönlichkeiten. Die Balance zwischen Eigenständigkeit und Integration in eine Lebensgemeinschaft ist eine lebenslange Aufgabe. Wichtig ist es, sich selbst zu erkennen und nicht ausschließlich danach zu streben, was von anderen erwartet wird. Bedingungslose Anpassung macht garantiert nicht glücklich! Sich ein Leben lang Selbstständigkeit zu erhalten, bedeutet, sich selbst zu entwickeln, nicht aber auf Kosten anderer.

Das eigene Lebenskonzept ist ein flexibler Entwicklungsprozess, der bis zum Ende des Lebens andauert. Ideen haben und entwickeln, ist keine Frage der körperlichen Kräfte. Fantasie kommt aus dem Unbewussten und zeigt an, welche Wünsche entwickelt werden möchten.

 

Die Fragen:
„Wer bin ich?
Was soll ich?
Was will ich?
Was kann ich?“
stellen sich immer wieder neu.

Für die Gestaltung des Alltags im Rahmen der eigenen Möglichkeiten gilt,
sich realistisch zu orientieren:
Woran kann ich mich halten?
Wer begleitet mich?
Wer unterstützt mich auf Dauer?
Auf wen kann ich mich wirklich verlassen?

 

 

Die wahre Vollendung des Menschen liegt nicht in dem, was er besitzt, sondern in dem, was er ist.

Oscar Wilde